Meistens lese ich meine Bücher auf dem Kindle. In letzter Zeit hat es mich aber doch immer öfter in den Buchladen gezogen und da fallen mir tausend Bücher in die Händer, die ich gern lesen würde. An einem großzügigen Tag durfte Girl On The Train von Paula Hawkins in meine Tasche wandern, weil ich endlich mal wieder ein richtiges Buch in den Händen halte wollte. Zudem klang die Geschichte sehr spannend, und ich bin ja generell eher der Krimi/Thriller/Nicht-zu-viel-Kitsch-Typ.
Die Hauptprotagonistin Rachel ist jeden Tag mit dem Zug auf dem Weg nach London und beobachtet die Menschen in den vorbeiziehenden Häusern. Eines Tages sieht sie etwas besorgniserregendes in einem Garten der Häuser. Wenige Tage später ist die Frau, die dort wohnt, verschwunden. Rachel wendet sich mit ihrer vorherigen Beobachtung an die Polizei und verstrickt sich damit in die Geschehnisse. Allein vom Klappentext kann man noch nicht ahnen, dass Rachel nicht die vertrauenswürdigste Zeugin ist, denn sie trinkt ganz gern Alkohol, und das auch gerne mal schon morgens im Zug.
Ich muss zugeben, dass mich das an mancher Stelle genervt hat. Sie wusste, dass es wichtig wäre, nüchtern zu bleiben, wird aber immer wieder vom Alkohol in den Bann gezogen. Nicht ganz unwichtig ist dabei die Tatsache, dass ihr Ex-Mann irgendwie in den Fall der verschwundenen Frau verwickelt ist. Die ganze Geschichte entwickelt sich daher mehr oder weniger um die Straße, in der sich das Haus der verschwundenen Frau, sowie das ihres Ex-Mannes befindet. Anstatt sich aus den Ermittlungen rauszuhalten, verspürt Rachel den Drang, irgendjemandem helfen zu wollen. Ob der verschwundenen Frau, deren Ehemann oder sich selbst, ist dabei nicht immer ganz klar.
Obwohl einem die Protagonistin an vielen Stellen des Buchs vor allem leid tun kann, da sie sich des Öfteren heillos verrennt, hat sie am Ende doch den richtigen Riecher. Und ich muss zugeben, dass ich auch lange nicht geahnt habe, wer der Täter ist. Vielleicht war ich zu abgelenkt von Rachel, allerdings finde ich, dass das Buch wirklich gut geschrieben ist. Man hat nicht direkt auf Seite zwei das Gefühl, dass einem der Täter quasi auf dem Silbertablett serviert wird. Daher ist es für mich auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.
Welchen Thriller habt ihr zuletzt gelesen?