Als ich mich vor einiger Zeit einiger mit meiner Masterarbeit auseinandersetzen sollte, habe ich mich lieber auf anderen Pfaden herumgetrieben und bin auf der Suche nach einem neuen Buch bei LovelyBooks gelandet. In den Leserunden hatte ich dann schnell ein ansprechendes Exemplar für mich entdeckt. Natürlich musste es wie fast immer ein Thriller sein. Diesmal ist es Black Shuck – Alte Wunden von Ian Graham.
Ein paar Worte zum Inhalt:
Declan McIver scheint erstmal ein ganz normaler Vorort-Amerikaner zu sein, der sich mit seiner Frau ein nettes Leben aufgebaut hat und nun auf Nachwuchs hofft.
Doch da tritt ein alter Bekannter aus der Vergangenheit in sein Leben. Declan war mehrere Jahre lang Kafnis Leibwächter und nun wird er von ihm vor einer ernsten Bedrohung gewarnt, die sich kurz darauf bewahrheitet und im Tod Kafnis gipfelt.
McIver beobachtete den Mord und gerät ins Fadenkreuz derer, die für den Anschlag verantwortlich sind. Man macht ihn zum Sündenbock, woraufhin ihm nur noch die Flucht mit seiner Frau bleibt. Als seine Vergangenheit bei der IRA (Irisch-Republikanischen Armee), einer nordirischen Terrorgruppe bekannt wird, spielt das seinen Verfolgern natürlich in die Hände. Er muss einen Ausflug in die Vergangenheit wagen, um zu erfahren, wer es auf ihn abgesehen hat und sich sein Leben zurückzuerkämpfen.
Mein Fazit
Der Einstieg in den Roman mit zwei Prologen war etwas verwirrend, hat am Ende aber durchaus Sinn ergeben und war mal was Neues. Die Kapitel waren relativ kurz gehalten, jeweils mit Ort- und Zeitangabe, was ich der Übersicht halber sehr hilfreich fand.
Die Spannung wurde den ganzen Roman über sehr hochgehalten. Ständig gab es neue Wendungen, die einen in Atem hielten. Declan ist durch seine Aktivitäten in der IRA militärisch ausgebildet, weswegen es durchaus Sinn macht, dass er sich stets seinen Gegnern stellt, anstatt sich zu verstecken. Allerdings ging mir manches doch zu glatt. Die Kampfszenen hätten für mich gern etwas ausführlicher bzw. auch mal etwas knapper im Ausgang sein können, um die Spannung noch zu steigern. Declan besiegte seine Gegner zumeist ohne Mühe, obwohl alle nicht unwesentlich im Nahkampf ausgebildet waren. Teilweise war ich auch überrascht, wie leicht es Declan doch zu fallen schien, wieder in alte Verhaltensmuster zurückzukehren. Trotzdem hat er versucht, seine Vergangenheit reflektiert zu betrachten und sein neues Leben nicht komplett zu vergessen.
Ansonsten fand ich die Geschichte leider gar nicht so unrealistisch, was es besonders spannend gemacht hat. Macht scheint häufig das Einzige zu sein, was für Politiker zählt. Zum Glück gibt es aber immer auch die andere Seite, und man kann immer nur hoffen, dass am Ende die gute Seite siegt. Ich fand zudem schön zu sehen, wie wichtig Freundschaften sein können und wie wichtig es ist, Versprechen einzuhalten.
Insgesamt ein wirkliches lesenswertes Buch für Thriller-Fans, deswegen 4 Herzen!
Habt ihr Tipps für gute Thriller?