Die Leipziger Buchmesse ist nun schon wieder über eine Woche her und langsam wird es mal Zeit für meinen Rückblick. Ich habe die Tage in der Heimat sehr genossen, tolle Leute kennengelernt und endlich ein paar Freunde wiedergesehen! Die Zeit ist, wie immer wenn man Spaß hat, rasend schnell vergangen. Mein Bücherherz ist übergesprudelt vor Glück. Ich habe weder getrunken, noch andere Substanzen genommen. So als kleine Warnung für euch. Das ist einfach nur: Laura freut sich x 1000. It’s over 9000. Meine persönlichen Highlights vom Freitag und Samstag möchte ich heute mit euch teilen.
Highlights am Freitag
Den ersten Tag auf der #lbm16 habe ich mit meiner Mama verbracht, die mich in Leipzig besuchen kam. Wir sind durch alle Hallen gerannt und dementsprechend weh taten uns die Füße, aber letzteres ist ja meistens Dauerzustand auf Buchmessen. Besonders lange waren wir in den Hallen 2 und 4, aber auch der Selfpublishing Bereich in Halle 5 hat uns angezogen. Mein persönliches Highlight war übrigens die Mittagspause, denn da stand plötzlich Ursula Poznanski am Tisch gegenüber und ich befand mich im Fangirl-Zustand Deluxe. Habe Belli eine panische Nachricht mit tausend Rechtschreibfehlern geschickt. Mein Verhalten war wirklich alles andere als feierlich. Normalerweise habe ich ja kein Problem damit, auf Leute zuzugehen, doch da das Gespräch wichtig und professionell wirkte, in das sie da vertieft war, wollte ich es nicht zersprengen. Aber es sollte in der Tat nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich zum Fangirl wurde!
Als meine Mama schließlich die Heimfahrt antrat, verabredete ich mich mit meiner Lisa Medienmädchen und Anna am Stand von Sebastian Fitzek. Es war ein Erlebnis, sage ich euch, denn die Schlange war gefühlt – ok, ich kann nicht schätzen, also wieso versuche ich es dann? – mehrere Meter lang. Aber wenn wir etwas wollen, dann stehen wir auch schon mal ein Weilchen dafür an! Und während Lisa unbedingt ihr Buch signiert haben wollte, lechzte ich nach einem Bild. Das wir dann auch bekamen! Es war wunderbar, Lisa wiederzusehen und zu quatschen!
Als nächstes stand ein Besuch bei meiner Freundin und Kollegin auf dem Plan, die auf der Buchmesse gearbeitet hat – ich versorgte sie den ganze Messezeitraum über mit Schokolade, denn wer braucht keine Schokolade auf Arbeit? Alles in allem war es ein wunderbarer Tag, um die Messe zu erkunden, denn es war noch gar nicht so voll und man kam gut und schnell von A nach B. Mein persönliches Buchhighlight war neben einem neuen Notizbuch von Mama übrigens Kühlschrank-Chroniken von Nora Miedler. Wie cool ist bitte dieser Titel? Außerdem ist das Buch wunderbar illustriert und ich freue mich schon sehr darauf, es zu lesen!
Highlights am Samstag
Auch der Messesamstag war ein toller und spannender Tag, den ich in wunderbarer Erinnerung behalten werde. Ich habe viele nette Leute kennengelernt und es war eine vollkommen neue Erfahrung, als Blogger unterwegs zu sein. Nun, ich war wohl ziemlich schlecht vorbereitet, aber berufen wir uns einfach auf eine hoffentlich zur ersten Buchmesse noch existierende Narrenfreiheit! Der Tag begann in Halle 1 bei der Manga-Comic-Con, wo ich mir meinen ersten Funko kaufte. Ja, der Teil in mir, der Daenerys unbedingt haben wollte, erledigte die Staubfänger-Attitüde recht schnell, nachdem ich einen kurzen Blick auf die süßen Figuren geworfen hatte. Oh je, ob damit jetzt die Sucht startet? Begann mein Leben mit genau diesem Kauf erst oder setzte da schon die Abwärtsspirale ein? Das wird wohl in Zukunft die Kreditkartenabrechnung zeigen.
Um 11 Uhr fand an diesem Tag das Carlsen-Bloggertreffen im Congress Center Leipzig statt, das wunderbar organisiert war. Über den Hashtag #carlsenlive hatte man die Möglichkeit, direkt über das Event zu twittern. An diesem Vormittag drehte sich alles um drei Buchhighlights, drei Debüts und das Thema Liebe. Also genau das, was Mädchenherzen höher schlagen lässt.
Das erste Buch, das uns vorgestellt wurde, war Nur drei Worte von Becky Albertalli, das von einem Simon erzählt, der Emails mit Blue schreibt, aber keine Ahnung hat, wer dieser ist! Das Buch wurde bislang in 26 Ländern verkauft und hörte sich nach einer zuckrigen Liebesgeschichte an. Eben genau nach dieser Art, die dich im Leben einen Schritt weiterbringt und deinen Horizont erweitert!
Als zweites Debüt wurde Jane & Miss Tennyson von Emma Mills vorgestellt. Da wurde ich hellhörig, als es hieß, das Buch käme ganz ohne die obligatorischen Zicken aus und man könne sich beim Lesen gar nicht entscheiden, welchen männlichen Charakter man am Tollsten findet. Hat da gerade jemand meinen Namen gesagt? Ich liebe Jugendbücher, die sich fernab der üblichen Klischees bewegen, so gerne man manche von ihnen auch manchmal hat. Das klang nach frischem Wind im Highschool-Einheitsbrei und machte mich sofort neugierig. Außerdem ist die Protagonistin in Bücher von Jane Austen vernarrt!
Das größte Highlight an diesem Vormittag war dann die Vorstellung des Buches Darkmere Summer, denn die Autorin Helen Maslin war vor Ort. Und sie war so sympathisch! Die Schauergeschichte mit der Extraportion Liebe überzeugte mich inhaltlich sofort – das hörte sich nämlich nach einem Genre-Mix ganz nach meinem Geschmack an! Auch dass die Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen spielt und zwei Mädchen fokussiert, hörte sich spannend an. Ganz zu schweigen von dem Setting: einem Schloss am Meer. Nicht nur für Maslin selbst war es ein außergewöhnlich interessantes Setting, auch dem Leser würde es gewiss Spaß machen, in die düstere Atmosphäre abzutauchen.
Helen Maslin hatte auch einen Tipp für angehende Autoren parat, nämlich immer hart zu arbeiten und alles zu versuchen, um den eigenen Traum zu erfüllen. Bei so einem Unterfangen sind Rückschläge nämlich ganz normal – man müsse es nur immer wieder versuchen, bis es endlich von Erfolg gekrönt sei. Das Autorenleben gefällt ihr übrigens ausgesprochen gut, obwohl es sich manchmal gar nicht echt anfühlt und zuweilen gruselig ist. Auf die Frage hin, ob ihre Protagonistinnen Ähnlichkeit mit ihr haben, meinte sie, dass Kate wohl am ehesten ist wie sie, sie wiederum gerne wie Elinor wäre – und der Charakter der Anne würde ihre schlechten Seiten betonen. Eigentlich hatte sie geplant, eine reine Liebesgeschichte zu schreiben. Aber wie es im Autorenleben manchmal eben ist, hat sie im Schreibprozess gemerkt, wie reizvoll es ist, Charaktere die Treppe herunterfallen oder von der Klippe stürzen zu lassen. Ach, das kann ich richtig gut nachvollziehen. In einen Roman kann man schließlich all das stecken, für das man in der Realität in Untersuchungshaft landen würde. Ihr könnt euch also vorstellen, wie begeistert ich von Helen Maslin als Person war! Sie würde übrigens gerne in einem Schloss leben – aber wer denn bitte nicht?
Am Ende der Veranstaltung durften wir uns jeder eines der drei vorgestellten Bücher mitnehmen und ihr könnt euch bestimmt denken, für welches ich mich entschieden habe. Darkmere Summer hat mich einfach sofort angesprochen, ich hatte die Möglichkeit, es signieren zu lassen und ich bin schon sehr gespannt, es zu lesen. Vielen Dank an den Carlsen Verlag für dieses interessante Bloggertreffen!
Weiter ging es mit Philip von Bookwalk zum Launch von NetGalley. Die Plattform wurde uns vorgestellt und wir erhielten viele Infos, wie man die Webseite nutzen kann. Bei NetGalley könnt ihr digitale Leseexemplare anfragen und Rezensionen verfassen. Das Besondere ist auch die Community, mit der man sich über Bücher austauschen kann. NetGalley ist sozusagen die Plattform zwischen euch und dem Verlag. Mir hat besonders gut gefallen, dass man Cover bewerten und zudem in der Rezension angeben kann, ob man das Buch weiterempfehlen, ob man es einem Freund zum Geburtstag kaufen würde und Weiteres. Für manche mögen das Spielereien sein, für mich ist das ein Lebensgefühl! Ich habe mir sofort einen Account angelegt und werde die Seite in den kommenden Wochen genauer unter die Lupe nehmen. Ein Fakt, der keinesfalls unter den Tisch fallen darf, ist der Umstand, dass es leckere Brezeln gab und mein Herz mehr als zufrieden war.
Danach zeigte sich, dass ich das Kind meiner Mutter bin. Eben jener Frau, die mich schon eine halbe Stunde, bevor der Zug überhaupt einfährt, zum Bahnhof bringt. Nicht, weil sie mich loswerden will, sondern weil sie einfach überpünktlich ist. Das war ich auch, denn es ging um Ursula Poznanski, also war ich schon eine Stunde vor der Signierstunde am Stand. Und ich war nicht mal die erste in meiner Paranoia, sie nicht zu erwischen und mir mein Exemplar von Layers signieren zu lassen. Das führte zu anregenden Gesprächen, wie nur Zufälle sie schreiben können. Ganz ehrlich, der Tag war für mich eng getaktet, aber die Buchmesse-Engel – nein, ich habe nicht getrunken – meinten es gut mit mir. Ursula Poznanski begann schon eine dreiviertel Stunde eher zu signieren! Und ich war Nummer 2! Dank Philip bekam ich auch ein Foto mit einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen und ich freue mich so sehr darüber! Es war toll! Ich wünsche mir diese Professionalität, Attitüde, Outfits, Haare und Schreibe für mein späteres Autorenleben. Bitte bitte bitte! Ihr seht, ich bin ein echtes Poznanski-Fangirl. Und wahrscheinlich merkt ihr auch, wie glücklich mich dieser Tag gemacht hat.
Frohlockend habe ich mich also verabschiedet und bin zu meinem Bett und Milchaufschäumer nachhause zurückgekehrt, während die Vögelchen sangen: Rucke di guck, rucke di guck, Blut ist im Schuh! Denn das kann schon mal vorkommen bei einer Buchmesse und über 20.000 Schritten.
Damit verabschiede ich mich nun erstmal von euch! Wenn ihr nun denkt: Was, aber sie war doch auch sonntags unterwegs? Dazu wird es einen gesonderten Post geben, denn seien wir ehrlich: es ging viel ab. Dieser Beitrag ist wahrscheinlich schon viel zu lang. Und wenn ich jetzt noch ein paar Gedanken zum Sonntag verschriftlichen wollen würde, dann würde es doch den Rahmen sprengen. Ich denke, ihr habt genug Lauras-chaotisches-Leben für einen Montag.
Ich wünsche euch noch einen bezaubernden Feiertag!
Ich muss nur ganz kurz anmerken, dass in Messerückblick das Wort MESSER drinsteckt… habe das erst falsch gelesen und dachte mir nur so: „Holy shit, was kommt jetzt?“ :D
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Sorry für den Schock! :D Liebste Grüße!
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Ich musste kurz lachen, als du dich und das Adjektiv „überpünktlich“ in einem Satz erwähnt hast. Du Nudel, daran erinnere ich dich bei Gelegenheit(en)! :D
Ein wunderschöner Messerückblick! Und Das Foto mit Ursula Poznanski ist ja toll! Mir fällt gerade auf, dass wir nach der Messe noch gar keine richtige Gelegenheit zum Quatschen hatten. Umso schöner war es jetzt, das zu lesen. :)
Ich freue mich schon so sehr darauf, wenn wir endlich zusammen durch die Messehallen wandern können!
Bis ganz bald!
Anabelle
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Danke Belli. :D Ja, ich weiß, ich hab gut reden.^^
Ich freue mich sehr drauf, wenn wir endlich mal wieder richtig quatschen können!
Und natürlich darauf, mit dir Frankfurt unsicher zu machen im Herbst! :D
Liebste Grüße
Laura
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