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Review: The Danish Girl

Nachdem es schon ewig geplant war und doch nie gepasst hat, war ich nun am Dienstag endlich im Kino, um mir The Danish Girl anzugucken. Dass ich nicht mehr damit gerechnet hatte, zeigt auch, dass ich mir erst eine Woche vorher das Buch zum Film gekauft hatte. Zum Glück war ich noch nicht allzu weit, ich gucke eigentlich immer lieber erst den Film und lese dann das Buch.

Eddie Redmayne schlüpft in The Danish Girl gleich in zwei Rollen. Der Däne Einar Wegener und seine Frau Gerda Wegener sind beide Maler. Als Gerda eines Nachmittags ein Porträt von einer Kundin fertigstellen möchte, bittet sie Einar die Strümpfe überzuziehen und das Kleid anzuhalten. Das ist der erste Moment, in dem Lili in Einar zum Vorschein kommt. Gerda erkennt, dass Einar Freude daran hat, sich als Lili auszugeben. Daraufhin gehen sie als Gerda und Lili zu einem Ball, wo sich Lili mit einem netten Herren unterhält und ihn auch später küsst. Dieser Moment öffnet Gerda die Augen und macht ihr zur gleichen Zeit auch Angst.

Einar sucht nach häufiger auftretenden Magenkrämpfen einen Arzt auf, dem er auch von seiner Vorliebe erzählt, sich als Frau auszugeben. Wir befinden uns in den Zwanzigerjahren: der Arzt erklärt ihn für verrückt und versucht ihn mit Bestrahlung zu „heilen“. Daraufhin fliehen Einar bzw. Lili und Gerda nach Paris. Dort kommt Lili immer häufiger zum Vorschein. Sie lernt sich wie eine Frau zu bewegen und benehmen. Einar verschwindet immer mehr.

Gerda ist eine sehr starke Frau, die Lili jederzeit zur Seite steht und letztendlich alle ihre Entscheidungen unterstützt. Natürlich hat sie auch Momente, in denen sie selbst nicht mehr versteht, was eigentlich mit ihrem und Einars Leben passiert. Und trotzdem würde sie nie auf die Idee kommen, Einar oder Lili zu verlassen. Ich fand es äußerst beeindruckend, wie sie erkannt und auch akzeptiert hat, dass ihr Ehemann im Inneren eigentlich eine Frau ist. Es gibt nur sehr wenige Menschen die Gerda und Lili dauerhaft auf ihrem Lebensweg begleiten. Ebenfalls beeindruckend waren die schauspielerischen Leistungen insbesondere von Eddie Redmayne als Einar/Lili und Alicia Vikander als Gerda.

Generell beruht der Film auf einer wahren Begebenheit. Er basiert auf dem Roman von David Ebershoff, der sich auf Lili Elbes Lebensbericht bezieht. Allerdings gibt es durchaus kleine Abweichungen vom Film zum wahren Leben der Lili Elbe. Trotzdem hat sie im Film wie im wahren Leben einen faszinierenden Weg beschritten. Einar Wegener gehörte in den 1930ern zu den ersten Transsexuellen, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen.

Man muss wirklich viel Mut beweisen, um in dieser Zeit bereits diesen Weg zu gehen, was im Film wirklich überzeugend, vor allem dank der großartigen Darstellung der beiden Hauptdarsteller, gelungen ist. Ein Film, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte.

Wie hat euch der Film gefallen?

Eure Lisa

4 Gedanken zu “Review: The Danish Girl

  1. Fabinho schreibt:

    Hallo Lisa,

    danke für dein Feedback zum Film. Allerdings war ich ein bisschen enttäuscht und hatte irgendwie mehr vom Beitrag erwartet.

    Zum Beispiel: Du hast ja schon ein paar Seiten im Roman hinter dir. Wie fängt er an? Startet der Film ähnlich?

    Welche Abweichungen vom Film zum wahren Leben der Lili Elbe gibt es denn? Da hatte ich zumindest 1-2 kleine Appetizer erwartet.

    Du schreibst außerdem oft von „überzeugend“ und „beeindruckend“, was ich dir natürlich abnehme, aber bis auf die wohl schauspielerischen Glanzleistungen nicht ganz nachvollziehen kann.

    Mich hätte noch interessiert: Was hat dir am Film nicht gefallen? Wo über/untertreibt er vielleicht? Gibt es einen Moment, der dir besonders gefallen hat? Wenn ja: Warum?

    Bitte nicht falsch verstehen: Natrürlich liest man heraus, dass er dir gefallen hat. Aber ich zumindest konnte mir nach dem Lesen zu wenig ganz konkret vorstellen, warum das der Fall ist. Ich möchte mir „The Danish Girl“ auf jeden Fall auch ganz bald noch ansehen. Dann kann ich dir ja mal schreiben, wie er mir gefallen hat.

    Viele Grüße von
    Fabian

    P.S. Ist der iPod Shuffle nur zufällig als Kontrastgeber (und Farbpartner der Tasse) auf dem Bild?

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    • Lisa schreibt:

      Hallo Fabian,

      tut mir leid, dass dich mein Beitrag enttäuscht hat.
      Als ich den Film gesehen, bzw diesen Beitrag geschrieben habe, hatte ich tatsächlich erst zwölf Seiten des Buches gelesen. Einziger Unterschied war da, das Gerda Greta heißt und ursprünglich aus Kalifornien stammt. Auch wenn man ihr daher immer zuschreibt, besonders wagemutig und „anders“ zu sein, fand ich es in dem Moment nicht so relevant.
      Im wahren Leben war Gerda hingegen ebenfalls Dänin.
      Die Unterschiede beziehen sich vor allem auf das Ende des Films, das ich hier noch nicht so präsentieren wollte.
      Was die Geschichte betrifft, wird mir am Ende sicher das Buch besser gefallen haben. Deswegen war ich tatsächlich größtenteils vom Film begeistert, weil mich Eddie Redmayne als Lili Elbe vollkommen überzeugt hat. Ich denke, das habe ich auch so rausgestellt. Das macht den Film natürlich auch sehr überzeugend, zumal es eine wahre Begebenheit ist. Und jeder kann sich sicher auch heute noch vorstellen, dass es in den 20ger und 30ger Jahren alles andere als einfach ist, mit Transgender umzugehen. Daher fand ich vor allem die Geschichte sehr „beeindruckend“.
      Der Ipod ist dekoratives Element, aber beim nächsten Mal kann ich gern mein altes Samsung Handy mit aufs Foto legen, zur Ausgewogenheit. ;)

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