Ja, Fasching oder Karneval oder wie auch immer man dieses äußerst befremdliche Volksfest nennen mag (auf die Gefahr hin, dass ich mir gerade viele Feinde mache), ist schon vorbei. Ein Glück. Aber da ich mich backtechnisch nicht unbedingt an den Jecken-Kalender halte, kann dieses Rezept auch etwas verspätet kommen. Seht dies als einen Akt der Rebellion gegen den Karneval an. Eine Menge Party-Feeling bringen diese Pfannkuchen dennoch mit.
Hier mal kurz zur Klärung der Begrifflichkeiten: Meine Heimat liegt im letzten, östlichen Zipfel Thüringens. Und da sagt man Pfannkuchen zu den gefüllten Hefebällchen und Eierkuchen zu den flachen Teigfladen aus der Pfanne. Macht auch wirklich Sinn, denn ursprünglich wurden Pfannkuchen auch in der Pfanne zubereitet – nämlich in schön viel Fett frittiert. Das sorgt natürlich für den unvergleichlichen Geschmack, der zusammen mit fett Zuckerguss und lecker Marmeladenfüllung für jedes Zuckerschleckermäulchen eine wahre Erfüllung ist. Diese vor fett triefenden Kalorienbomben sind eine Offenbarung.
Okay, irgendwie wollte ich den Bogen bekommen zum Thema gesünder und trotzdem lecker backen, aber wenn ich so an die Pfannkuchen denke, die mir mein Papa früher am Wochenende immer zum Frühstück mitgebracht hat, läuft mir gerade das Wasser im Mund zusammen. Ich versuche es noch einmal.
Auch die althergebrachten Rezepte kann man etwas verändern und gut und gerne auf das Frittieren und Buttern verzichten. Und TROTZDEM einen lecker Pfannkuchen verspeisen. So, das sollte es getan haben.
Ich zeige euch heute ein Rezept für Ofen-Pfannkuchen, das durch seinen locker, weichen Hefeteig besticht und zeigt, dass man zur Faschingszeit nicht immer beim Bäcker kaufen muss. Und dabei noch ohne schlechtes Gewissen naschen kann.
Aber das Bäckerhandwerk in allen Ehren. An dieser Stelle ein kleiner Gedankensprung. Unterstützt eure lokalen Bäckergeschäfte, die noch selbst jeden früh um drei Uhr den Teig kneten und die Pfannkuchen frittieren. Diese Gebäckstücke sind in Zeiten von Bäckerketten, aufgebackenen Brötchenrohlingen und perfekten Industrietörtchen einzigartig und mit Liebe hergestellt. Das traditionelle Bäckerhandwerk stirbt zunehmend aus. Und das ist sehr, sehr schade. Denn den Pfannkuchen aus meiner Kindheit gibt es auch nur noch in meiner Erinnerung, da auch dieser Bäcker schließen musste und es niemanden gibt, der diese Tradition weiter leben lässt. Also wenn ihr das nächste Mal einen richtig guten Pfannkuchen kaufen wollt, dann geht zum Traditionsbäcker. Da schmeckt es eh besser.
Und nun habt ihr euch das Rezept verdient!
Zutaten
350g Mehl
150ml lauwarme Milch
1/2 Würfel Hefe
4-5 EL Zucker
2 EL Butter warm
Prise Salz
1 Ei
Marmelade
Zubereitung
Verrührt die Milch, die Hefe und den Zucker, bis sich die Hefe aufgelöst hat.
Gebt dann das Mehl, das Salz und das Ei dazu und verknetet alles zu einem glatten Teig. Lasst dann noch die Butter schmelzen und gebt auch diese zum Teig. Auch hier müsst ihr nochmal einige Minuten kneten, bis der Teig schön seidig ist.
Teilt den Teig in sieben kleine Stücke. Ich hatte meinen in vier geteilt und erhielt ziemlich große Pfannkuchen. Ich empfehle dennoch, sie eher kleiner zu machen, da es dann mit dem Marmelade einspritzen besser von statten geht.
Rollt die Teile zu Kugeln, setzt sie auf ein mit Backpapier belegtes Blech und lasst sie abgedeckt ca. 40 Minuten gehen.
Danach schiebt ihr sie für 15 Minuten bei 180 Grad in den Ofen auf der mittleren Schiene.
Lasst die Pfannkuchen danach auskühlen und füllt Marmelade (oder auch Pudding oder Nutella) in eine Spritze oder Spritztüte. Wichtig dabei ist, dass ihr mit der Spritze die Mitte des Pfannkuchen erreicht, diese also auch lang genug ist. Befüllt die Pfannkuchen dann mit je ein bis zwei Teelöffeln Marmelade.
Nun könnt ihr sie entweder mit flüssiger Butter bestreichen und in Zucker wälzen oder mit einem Zuckerguss bestreichen und dekorieren.
Guten Appetit!