Ist es nicht furchtbar, wenn morgens halb sieben der Wecker klingelt und es noch so stockfinster ist, dass man kaum die Augen aufbekommt? Das ist das Zeichen. Es geht los. Der Winter kommt.
Naja, erst einmal kommt der bunte Herbst, wir wollen ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Obwohl ich tatsächlich zugeben muss, dass ich mich nach diesem wunderschönen, mehr als tropischen Sommer auf die kalte und kuschlige Jahreszeit freue.
Statt schwitzend auf dem kalten Parkett nach Luft röchelnd jetzt schön eingemummelt in eine Kuscheldecke mit einer Tasse Tee auf dem Sofa. Und in ein paar Wochen gesellen sich noch Lebkuchen, Spekulatius und Glühwein dazu (oder eben jetzt schon, wenn man nach den Supermärkten geht).
Ich freue mich auf Weihnachten, aber da ich mir dieses Thema wirklich lieber erst für Ende November aufspare (schließlich muss der Herbst auch gebührend zelebriert werden), leite ich diese Saison mit einem Kuchen für die Zeit der bunten Blätter ein.
Ob diese Torte wirklich ein Herbstgebäck ist – keine Ahnung, jedenfalls bereiten Gewürze wie Zimt und Piment die Geschmacksnerven schon auf das süße Weihnachtsgebäck vor.
Tatsächlich habe ich die Linzer Torte das erste Mal in diesem Sommer, beim Frühstück im heimischen Garten bei 35 Grad gegessen (Jahreszeit hin oder her, schon da fand ich sie unglaublich lecker). Gebacken hat das Backliesl und in mir sofort einen großen Fan für diese traditionelle österreichische Torte gefunden. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch ich das Rezept ausprobieren würde.
Die Linzer Torte ist nicht halb so aufwendig zuzubereiten, wie es ihr Äußeres vorgibt. Die Zutaten sind in einem gut bestückten Backregal auch eigentlich alle vorhanden. Nur das Piment und die Marmelade musste ich besorgen. Bei der Marmelade musste ich etwas mit der Tradition brechen, denn die war nicht die originale Ribiselmarmelade aus Linz, sondern eine einfache rote Johannisbeermarmelade aus dem Supermarkt. Ich kann euch aber beruhigen, eignet sich auch sehr gut.
Das einzige, was ich an diesem tollen Rezept geändert habe, ich der Zuckergehalt. Für den Teig braucht ihr fast gar keinen Zucker, die ganz Harten können ihn auch komplett weg lassen. Die Gewürze sorgen für sehr viel Aroma, die Mandeln im Teig machen ihn nussig und vollwertig. Und die Marmelade süßt den ganzen Kuchen mehr als ausreichend. Auch wenn meine Zero-Sugar-Experimente schon an so manche Grenze gestoßen sind, hier könnt ihr mir vertrauen :)
Zutaten
200g weiche Butter
250g Dinkelmehl
250 g gemahlene Mandeln
½ Päckchen Backpulver
(50 g Rohrzucker)
3 Eier
1 TL Zimt
1 TL Piment
1 Zitrone
1 Glas rote Johannisbeermarmelade
100g Mandelblättchen
Zubereitung
Es geht schnell und einfach los: Vermischt einfach alle Zutaten bis auf die Marmelade, die Mandelblättchen und ein Ei. Die Zitrone quetscht ihr aus und reibt die Schale in den Teig. Die Butter lasst ihr am besten in der Mikrowelle kurz schmelzen (Aber nicht so lange, bis sie explodiert, das geht schlecht wieder sauber…)
Der Teig wird etwas klebrig, weich und grob, lässt sich aber trotzdem gut zu einer Kugel formen. Diese wickelt ihr dann in Frischhaltefolie ein und verstaut sie für mindestens eine Stunde im Kühlschrank.
Fettet dann eine Springform und heizt den Ofen auf 175 Grad vor.
Knetet den Teig nach dem Kühlschrankurlaub noch mal kurz durch, mehlt eure Arbeitsfläche und rollt 2/3 des Teigs ca. 1 cm dick aus. Hier ist etwas Geschick gefragt, denn nun muss der Teig irgendwie in die Form. Falls sie das bei euch nur schwer in einem Stück tut – kein Problem. Ihr könnt den Teig auch noch gut flicken und mit der Hand in die Form drücken.
Es sollte ein ca. 3 cm hoher Rand überstehen. Dieser wird später umgeklappt und sollte daher möglichst gerade sein. Das geht ganz einfach mit einem Löffel, mit dem ihr die Kante begradigt.
Dann verstreicht ihr die Marmelade (ca. 300g) auf dem Boden und klappt den Rand um. Auch an dieser Stelle könnt ihr noch einmal kleine Schönheitskorrekturen vollziehen.
Rollt dann den restlichen Teig aus und schneidet mit einem Pizzaroller oder einem Messer ca. 1,5 cm breite Streifen. Diese legt ihr dann gitterförmig auf den Kuchen. Drückt die Enden auf dem Rand mit dem Löffel etwas an.
Verquirlt dann ein Ei und bestreicht damit das Gitter und den Rand. Zum Schluss kommen noch die Mandelblättchen auf den Rand.
Für 50-60 min muss die Linzer Torte nun in den Ofen.
Genießt den Duft, der dann durch eure Küche wandert!
Falls ihr noch Teig übrig haben solltet, könnt ihr nach dem gleichen Prinzip auch noch kleine Linzer Plätzchen backen. (Toll zum verschenken!)
Viel Erfolg beim Nachbacken und lasst es euch schmecken!
Ach, sieht das lecker aus! Ich finde übrigens auch, daß man Linzertorte das ganze Jahr essen kann. Man kann ja im Sommer Eiskaffee dazu trinken, oder?! ;-) Liebe Grüsse, Heike
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Ooooohhh…wie ich sie liebe!! Und sie macht doch einfach optisch total was her – jede Kaffeetafel wird damit gepimpt!! ;)
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