Sieben Gründe für sechs Staffeln und zwei Filme „Sex and the City“

In der zehnten Klasse träumten meine beste Freundin und ich das erste Mal von einer Reise nach New York City – und als wir sechs Jahre später zusammen am Times Square standen und die Sonne zwischen den Häuserschluchten unterging, wusste ich genau zwei Dinge. Zum einen, dass die folgenden Tage die bis dato besten meines Lebens werden würden und zum anderen, dass ich mein Herz verloren hatte, ohne diese Stadt je kennengelernt zu haben. Was mich schon vorher ganz verrückt nach New York machte? Der Big Apple spielte die Hauptrolle in einer meiner Lieblingsserien: Sex and the City.

Hier folgen sieben Gründe, wieso Ihr die Serie unbedingt anschauen oder rewatchen müsst!

New York, BB Bridge_NYC

  1. Das Setting: New York City

Jetzt mal ehrlich, die Stadt ist die fünfte Hauptfigur in der Serie! Aber Flugtickets sind teuer und wenn euer Konto nicht zulässt, mal eben nach NYC zu fliegen, dann kommt die Stadt eben zu euch ins heimische Wohnzimmer. Die vier Frauen leben in einer der coolsten Metropolen der Welt und zeigen uns in sechs Staffeln das süße Leben in Manhattan. SATC ist neben Gossip Girl auch die einzige Serie, die wirklich in NYC gedreht wurde – die meisten, deren Handlung dort spielt wie etwa How I met your mother wurden im Studio produziert. Meine beste Freundin und ich lernten auf einer Sex and the City–Tour einige Drehorte der Serie kennen und waren als eingefleischte Fans natürlich dementsprechend begeistert. Dazu gehörten das Plaza Hotel, der berüchtigte Sex-Shop (Charlotte und ihr Kaninchen Vibrator!), die Magnolia Bakery und die Bar von Aiden und Steve. Sogar vor Carries Apartment standen wir! Aber auch ohne jemals in NYC gewesen zu sein, transportiert die Serie die Atmosphäre der Stadt auf einzigartige Weise – und sei es nur durch eine Taxifahrt.

NYC_Skyline_Empire

  1. Die Mode

Die Outfits der Mädels und ihr vortrefflicher Geschmack sind ein weiterer Grund, die Serie anzusehen. Sei es Carries Tutu aus dem Intro, die Bandbreite ihrer Outfits in den Paris-Episoden oder ihr legendärer begehbarerer Kleiderschrank! Keine weibliche Hauptprotagonistin hat mit ihrem Stil je auf die gleiche Art Fernsehgeschichte geschrieben wie Carrie Bradshaw. Extravagante Teile und gewagte Kombinationen schreien heute noch immer „Carrie“ und jede hat doch mindestens einmal probiert, den Bradshaw-Stil zu imitieren. Kostümdesignerin Patricia Field hat aber auch bei den anderen Mädels ganze Arbeit geleistet, so spiegelt Carries Mix zwar immer auch ihre Stimmung und Lebenslage wider, aber auch der Stil der drei anderen Ladies wurde deren Charakterzügen nachempfunden. So trägt die romantische Charlotte klassisch-elegante Outfits und mädchenhafte Pastelltöne, Miranda brilliert als toughe Anwältin in schicken Kostümen und bei Samantha darf es gern sexy oder wahlweise wild und wenig sein.

  1. Samantha Jones

„Fuck me badly once, shame on you. Fuck me badly twice, shame on me.“ – Samantha

Wie genial ist bitte diese Frau? Samantha ist mein Liebling aus SATC und es gibt meiner Meinung wenige Charaktere aus Serien, die an ihren Status heranreichen. Jetzt mal ehrlich, Samantha ist wirklich weise. So auf ihre Art. Ihr Lebensstil muss nicht jedem gefallen, aber zu ihr passt er wie angegossen. Sie ist immer für ihre Freundinnen da, sorgt für unendlich viele Lacher und witzige Situationen und besonders mag ich, dass sie wunderbar alleine zurechtkommt. Denkt nur an die Szene, als sie pikiert ist, weil sie den Klunker von ihrem Lebensgefährten bekommt, den sie sich eigentlich selber kaufen wollte als Erinnerung an ihre Erfolge? Ich mag zudem ihre charakterliche Entwicklung von Staffel Eins bis zum Ende, obwohl sie sich stets selber treu bleibt (mit zwei Ausnahmen vielleicht). Nicht zu vergessen: ihr Job! Sie ist PR-Beraterin und hat eine eigene Agentur in Manhattan? Allein dieser Fakt katapultierte sie an die Spitze meiner Top 10 Frauen in Serien. Genauso legendär sind ihre Zitate:

“The good ones screw you, the bad ones screw you, and the rest don’t know how to screw you.”
  1. Freundschaft

“They say nothing lasts forever; dreams change, trends come and go, but friendships never go out of style.” – Carrie

Männer kommen, Männer gehen – aber die Freundschaft zwischen Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha ist der rote Faden der Serie und bleibt die ganze Zeit über bestehen. Die Vier kann nichts trennen und auch wenn Carrie es zunächst mit einem Umzug nach Paris versucht und Samantha ein paar Jahre in Los Angeles lebt – am Ende zieht es sie doch immer zurück nach NYC und zu ihren Freundinnen. Unterschiedliche Meinungen, Geschmäcker, Jobs und Lebenserwartungen machen die Serie so interessant und befeuern jede Konversation zwischen den vier Frauen, woraus die witzigen Dialoge resultieren. Wie sie füreinander einstehen und zusammenhalten, zeigt, dass Freundschaft zuweilen die wahre Liebe ist.

  1. Carrie Bradshaw

Sagen wir es so, wenn man die Serie ein paar Mal komplett durchgeguckt hat, fällt plötzlich auf: Oh, Carrie ist aber wirklich anstrengend! Es gibt Situationen, in denen katapultiert sich Carrie in den Mittelpunkt und bauscht ihre Probleme monströs auf, obwohl die anderen Mädels es mit Nichten einfacher und oft sogar noch schwerer haben. Diese Ich-Bezogenheit kann schon zuweilen auf die Nerven gehen. Carrie ist zwar toll, aber auch sie hat ihre Fehler, was man besonders bei dem Aiden-Big-Intermezzo merkt, als sie in meinen Augen furchtbare Entscheidungen trifft – und als Aiden weg ist, wen will sie da wieder? Genau, Aiden. Dieses Hin und Her kann einem beim Anschauen ganz schön an die Substanz gehen und man möchte Carrie manchmal einfach schütteln und ihr ein bisschen Verstand einprügeln. Vielleicht wäre es nicht Carrie, wenn es so einfach funktionieren würde. Aber egal, wie sehr sie manchmal nervt, Carrie hat durchaus ihre brillanten Momente, steht für ihre Freundinnen ein, hat einen grandiosen Stil und ist der kleine Philosoph der Serie. Die Wahrheit ist, ohne Carrie und ihre komplizierte Art gäbe es SATC gar nicht!

„The most exciting, challenging and significant relationship of all is the one you have with yourself. And if you find someone to love the you you love, well, that’s just fabulous.” – Carrie

SATC

  1. Männergeschichten und andere Probleme

Die Serie bietet einige Lehren für ihre Zuschauer und transportiert diese unterhaltsam über die Situationen, in welche die Frauen regelmäßig geraten. Wenn er sich nicht meldet, dann steht er eben einfach nicht auf dich, formuliert Miranda treffend. Dass es vielleicht keine gute Idee ist den Pakt der Ehe einzugehen, ohne je miteinander… ihr-wisst-schon-was lernt Charlotte aus eigener Erfahrung (ich glaube nicht, dass sie wollen würde, dass ich das in Bezug zu ihr so offen ausschreibe). Dass Betrüger sich hingegen der weitverbreiteten weiblichen Einstellung nicht ausgerechnet für DICH ändern und eine 180 Grad Wanderung tendenziell unwahrscheinlich ist, bekommt Samantha zu spüren. Natürlich treten Geldprobleme und Auseinandersetzungen im Job auch regelmäßig auf den Plan. Sei es die Konfrontation mit seltsamen Männern oder außergewöhnlichen sexuellen Praktiken – in der Serie wird alles knallhart auf den Tisch gepackt und ausdiskutiert. Es kann erfrischend sein, Datingprobleme mitzubekommen, die vor dem allgegenwärtigen Internet und Whats App aufkamen – dass der Onlineaspekt so gänzlich fehlt, unterstreicht den Charme der Serie.

  1. Der veränderte Alltag

Nach dem Konsum von SATC ist man gewiss nicht mehr dieselbe Person. Von einigen Seiten ist mir schon zu Ohren gekommen, dass man das lebensbejahende Verhalten der vier Frauen und das Großstadtfeeling einfach nicht abschütteln kann und sich manche Dinge einfach in den Alltag schleichen. Nicht immer von Vorteil, wenn man anstelle des Big Apples nur Big Buxtehude vor der Tür hat. Ich merke es nach einigen Folgen sofort an meiner Schreibe – Carries berüchtigtes „Ich kam nicht umhin mich zu fragen, …“ will unbedingt aus meinen Fingern schlüpfen. Auch bestelle ich erstaunlich oft Klamotten und Schmuck, wenn ich gerade wieder der SATC-Sucht verfalle, google Flugticket-Preise nach NYC und tagträume von einem Leben als Kolumnistin für die Vogue. Andere Freundinnen verhalten sich ein paar Wochen lang wie Samantha, wieder andere müssen mit dem Staubsauger von ihrer Carrie-Wolke geholt werden – sei es aufgrund nervigen Verhaltens oder weil sie einfach nicht von ihrem falschen Mr. Big loskommen. Die Dialoge während der SATC-Infektion sind schmutziger, der modische Stil und der Sex experimentierfreudiger und nicht selten trinkt man zu dieser Zeit mehr Alkohol als gewöhnlich. Aber hey, so lange es nur wenige Wochen im Jahr so unverfälscht zugange geht und man sich danach nur die lebensbejahende Energie der Mädels zu Eigen macht – dann geht es eben mal eine Weile nur um Sex und Cosmopolitans!

Die Moral von der Geschichte?

Ich rufe zum Sex and the City Marathon auf! Mädels, wir haben sechs Staffeln und zwei Kinofilme vor uns, also lasst uns keine Zeit verlieren. Mir fällt zumindest kein besserer Zeitvertreib für einen Sonntag ein, als gemütlich mit einer Kultserie, Monster Rehab und Eiscreme in meinem Bett zu sitzen und alte Folgen laufen zu lassen.

Ich wünsche Euch eine gute Zeit!

Eure Laura

 

PS Wer von den Mädels ist Euer Lieblingscharakter? Und für wen hättet Ihr Euch entschieden – Mr. Big oder Aiden?

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4 Gedanken zu “Sieben Gründe für sechs Staffeln und zwei Filme „Sex and the City“

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