Den Film The Blair Witch Project habe ich das erste Mal mit zwölf Jahren gesehen auf der Busfahrt ins Ferienlager. Ob das pädagogisch besonders wertvoll war, möchte ich an dieser Stelle lieber nicht kommentieren. Immerhin hat der Film die Altersfreigabe FSK 12. Also alles safe! Hängengeblieben sind mir einige Szenen auf jeden Fall. Abgesehen davon, dass ich prinzipiell keinen guten Orientierungssinn hab, wollte ich danach auf jeden Fall erstmal nicht mehr in Wald gehen. (Das Ferienlager war übrigens umgeben von Wald, lief also perfekt!)
Zunächst die elementaren Fakten: worum geht’s?
Kurz und knapp – drei Studenten begeben sich auf die Suche nach der Hexe von Blair. Das machen sie zunächst in der kleinen Stadt Burkittsville, von wo sie in den Black Hill Forrest aufbrechen. Dort will der ein oder andere die Hexe von Blair bereits erblickt haben. Das Brisante – man erfährt gleich zu Beginn, dass die drei Studenten verschwunden sind, und man lediglich ihre Filmaufnahmen gefunden hat, die der Zuschauer nun zu Gesicht bekommt.
In den ersten Nächten im Wald passieren natürlich einige Dinge, die übernatürlich anmuten. Dadurch geraten die Studenten immer mehr in Panik und wollen die Exkursion abbrechen. Ab wo geht’s nur lang, zurück zum Auto? Darauf hat keiner mehr eine Antwort. Daher müssen sie weiter im Wald bleiben. Und langsam verlieren alle drei die Nerven. Der Höhepunkt der Anspannung ist erreicht, als einer plötzlich verschwunden ist.
Klingt zunächst erstmal nach einem ganz banalen 0815-Horrorfilm. Warum ist es der Film also wert, hier vorgestellt zu werden?
The Blair Witch Project soll den Eindruck vermitteln, die Geschehnisse wären wirklich passiert. Das geschieht vor allem durch den Einsatz der Handkamera, die ausschließlich von den drei Hauptdarstellern bedient wird. Der Film ist somit als Pseudodokumentation zu verstehen. Das bedeutet in diesem Fall auch, dass die Gegebenheiten so realistisch wie möglich inszeniert wurden: die Schauspieler wurden mit dem Kameras ohne Team in den Wald geschickt, die Essensrationen wurden begrenzt. Was das Drehbuch betraf, wurde überwiegend improvisiert.
Und genau dieser dokumentarische Charakter hat mich von Anfang an gefesselt. Vor allem mit 12 Jahren ist einem vielleicht nicht sofort bewusst, ob das jetzt echt ist oder nicht. Ich persönlich hab jedes Mal das Gefühl, als wäre ich selbst mit im Wald. Und obwohl ich den Film nun schon des Öfteren gesehen habe, grusel ich mich jedes Mal wieder, wenn die drei nachts komische Geräusche hören oder am nächsten Morgen vor ihrem Zelt unheilvolle Dinge finden. Und inzwischen wurde dieser Form der Kameraführung auch in anderen Filmen angewandt. Zum Beispiel die Filmreihe Paranormal Activity, wovon ich auch direkt begeistert war. (Zumindest von den ersten beiden Filmen, aber mit Übernatürlichem kann man mich eigentlich immer fesseln.) Generell finde ich es einfach super, was man mit vergleichswweise wenig Aufwand für gute Filme drehen kann. Und genau diese „Einfachheit“ macht die Filme für mich so besonders. Man braucht keine 1000 Special-Effects um eine Stimmung zu erzeugen. Deswegen werde ich mich auch weiterhin bei The Blair Witch Project gruseln.
Was sagt ihr? Seid ihr Fans von Horrorfilmen? Habt ihr den Blair Witch Project schon gesehen?
Ich wünsche euch einen schönen Start in die Woche,
eure Lisa
Ich fand den Film echt super. Habe ihn auch damals mit 12 gesehen und war begeistert.
Ich finde ihn auch echt gut gemacht, besonders dass es so realistisch sein soll. Meistens wussten die Schauspieler ja auch nicht, was als nächstes auf sie zukommt 😄 Wäre mir zu gruselig 🙈
Paar Jahre nach dem Schauen habe ich mich mit einer Freundin im Wald verlaufen. Natürlich mussten wir sofort an den Film denken. Aber ist alles gut ausgegangen :D
Ich muss sagen dass ich die Fortsetzung des Filmes aber wirklich sehr sehr schlecht finde.
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Ich bin ja eigentlich ein ziemlicher Schisser und gucke Horrorfilme nur bei Tageslicht. Über TBWP habe ich mich allerdings nur geärgert, dabei dürfte ich auch nicht viel älter als 14 gewesen sein, als ich ihn geguckt habe. Ich fand ihn ausgesprochen unspannend, konnte und kann mit dieser Kameraführung bis heute nichts anfangen… Es ist, würde ich heute sgen, zumindest für meinen Geschmack zu sehr gewollt gemacht, dass man nicht weiß, ob das jetzt dokumentarisch oder fiktiv ist. Okay, damals war das ein ziemliches Novum, aber TBWP ist für mich ein ästhetischer Holzhammer. Ich hätte es ein wenig subtiler gebraucht, fürchte ich.
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