Lecker und einfach: Bier-Fladenbrot

Vor einigen Wochen hatte ich mir vorgenommen, abends etwas beim Lieferservice zu bestellen. Das mache ich überaus selten, da mir einerseits die Kosten oftmals unverhältnismäßig erscheinen (für etwas, dass ich auch selbst kochen kann) und man in seinem Hungerdarben noch die Wartezeit auf den lieben Pizzamann einrechnen muss. Aber wenn es doch dazu kommen sollte, dass mich die Lust auf Faulheit packt und ich wie im Summer-Sale massenweise Vorspeisen und Beilagen bestelle, nur um auf den Mindestbestellwert zu kommen, dann bereite ich mich freudig darauf vor.

Das ist dann hauptsächlich Sonntag der Fall. Wer kann schon Mahlzeiten zwei Tage im Voraus planen und dafür einkaufen? Ich meine, das sind mindestens 24 Stunden Vor-Denk-Zeit! Für mich: Mission impossible. 

Und nun war es wieder besagter Sonntag, der Kühlschrank war gähnend leer und ich surfte mit tropfenden Lefzen auf den Seiten diverser Lieferservices. Und surfte. Und verglich. Und suchte. Und verzweifelte. Was mir schmeckte, war mir zu teuer (gesunder Studentengeiz!), was erschwinglich war, entsprach nicht meinen derzeitigen Gelüsten. Und mein Bestellpartner entschloss spontan sich gegen den Lieferservice zu entscheiden und eine very low Budget Reispfanne anzurühren.

Foodlover kennen nun diesen Moment, den ich erleiden musste. Man hat sich seelisch und moralisch auf seinen Heute-esse-ich-mir-einen-Fast-Food-Wanst-an-Abend eingestellt und plötzlich sieht man seine Felle davon schwimmen.

Keine Bestellung. Kühlschrank leer. Und vor allem keine Lust auf eine Reispfanne ohne die passenden Zutaten (Es handelte sich um Reis mit Tomaten. Erinnerte mich an die Schulküche der Grundschule. Ich lehnte dankend ab).

Da war ich nun, leicht frustriert mit knurrendem Magen. Ich hätte mich auch mit einer klassischen „Bemme“ anfreunden können. Nur war kein Brot mehr da. Da ich ja vorm selbst backen selten zurück schreckte, suchte ich nun im Netz nach einem Rezept für irgendwas, wo ich meine Käsereste drauf pfeffern könnte. Wohlgemerkt, Hefe hatte ich keine, allerdings auch keine Lust einen Teig eine Stunde gären zu lassen.

Der Medienstudierende löst dieses Problem folgendermaßen: Er gibt bei Google „Brot backe ohne Hefe ein“ und erfreut sich der Suchergebnisse.

Und eines davon enthielt Potential. Statt der Hefe wurde nämlich Bier verwendet. Und, oh Wunder, eine Bierfalsche hatte sich sogar noch im Kühlschrank versteckt!

Innerhalb von drei Minuten mischte ich die Zutaten zusammen, schob meine Bier-Fladenbrote in den Ofen und hoffte inständig, dass daraus irgendetwas halbwegs Essbares werden würde. Und ich wurde nicht enttäuscht!

bierbrot1


Zutaten

30 ml Bier

250 g Dinkelmehl

30 ml Wasser

Olivenöl

Kräuter


Zubereitung

Das Bier, Mehl und Wasser verkneten. Der Teig war bei mir sehr klebrig, im Notfall also noch etwas mehr Mehl hinzufügen.

Dann den Teig in zwei oder mehrere Teile aufteilen und flach auf dem mit Backpapier belegten Blech platt drücken. Mit Olivenöl dünn bestreichen und nach Geschmack italienische Kräuter drauf verteilen. Dann ab in den Ofen und bei 220 Grad ca. 10 Minuten backen.

Ihr merkt selbst: Meine Anekdote war zehn Mal länger als dieses Mini-Rezept. Die Brote sind knackig, lecker und gehen super schnell. Sie schmecken vor allem mit Frischkäse, Salat, Feta, Weichkäse, Gurke, Tomate,…. Eignet sich also perfekt zum Reste verwerten!

bierbrot2

Und das Ende der Geschichte: Man hat nie zu wenig Zutaten, um sich irgendetwas Leckeres und Gesundes zusammen zu mischen. Außer ihr habt nur Reis und Tomaten. Dann nicht.

Eure Anne

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