Meine absolute Lieblings-Sommer-Gebäck-Nascherei ist die klassische Erdbeertorte. Da kann kommen was will, die geht immer rein. Und es gibt auch fast nichts Simpleres als das (falls man mal in die Verlegenheit kommen sollte, selbst eine backen zu müssen. Sonst macht das ja immer die liebe Mama am Wochenende).
Ich suche schon seit längerer Zeit nach einem Kuchenrezept, da ich bald das Vergnügen haben werde, meine erste Hochzeit zu besuchen. Als ich erfahren habe, dass man gerne eine selbstgebackene Leckerei mitbringen darf, war ich natürlich sofort Feuer und Flamme. Ich lasse keine Gelegenheit aus, wenn es ums Backen geht (mein Rekord liegt bei vier Kuchen und einer Quiche für eine Einstandsfeier). Und das obwohl ich meinen Zuckerkonsum in den letzten Monaten drastisch eingeschränkt habe. Da ist es mir auch fast ein wenig egal, wenn ich nur eine kleine Kostprobe vom fertigen Experiment (das ist es leider meistens) nasche. Nennt es food-porn, aber ich finde es toll einfach nur zu backen.
Wie gesagt, ich habe lange Zeit gebraucht, um mich für ein passendes Rezept zu entscheiden. Denn der Kuchen sollte vor allem gut zu transportieren sein, länger frisch bleiben und ohne große Kühlung auskommen. Und natürlich soll er auch schmecken! Weswegen ich auch eine kleine Auswahl an Rezepten ausprobiert habe. Doch, ich muss es ehrlich zugeben: So richtig geflasht hat mich davon keines.
Am Wochenende gab es mal wieder zuhause Erdbeertorte. Den Biskuit-Boden habe ich anders als sonst mit Dinkelmehl (ja, ich bin momentan auf dem Dinkelmehl-Trip) zubereitet, was ihn sehr nahrhaft und stabil machte. Vor allem verhinderte er das Durchsickern von Pudding- und Beerennässe. Und ich kam nicht umhin nochmals drüber nachzudenken, ob ich nicht besser auf Nummer sicher gehen und mich für eine klassische Erdbeertorte entscheiden sollte. Vor meinem inneren Auge habe ich aber schon das im Auto brutzelnde, vor sich hin wabernde Unglück gesehen, das im Einklang mit den Riefen auf der Autobahn traurig hin und her rüttelt und bei jeder Bremsung ein wenig aus der Form geht. Nein, totally not approved for transport. Trotz Dinkelmehl.
Das war der Moment wo ich mir eine Erdbeertorte wünschte, die kompakt und stabil die Reise überleben wird. Und das Produkt meiner Wünsche nennt sich Biskuit-Rolle. Ich meine, was gibt es praktischeres als eine Torte, die schön aufgerollt daherkommt?
Jedenfalls will ich jetzt nicht länger um den heißen Biskuit-Teig herum reden, sondern euch das Rezept vorstellen. Denn, im Vergleich zu meiner geliebten Stino-Erdbeertorte, nimmt die Zu- und Vorbereitung kaum mehr Zeit in Anspruch. Außerdem schmeckt die Rolle frisch, sommerlich, fruchtig und natürlich total erdbeerig!
Je nach Belieben und Geschmack könnt ihr die Süße reduzieren oder variieren. Beispielsweise Zucker durch Stevia oder Agavendicksaft ersetzen. Und auch bei Sahne und Quark könnt ihr auf laktosefreie oder fettreduzierte Alternativen zurückgreifen. Tja, hättet wohl nicht gedacht, dass Backen so gesund sein kann. Das macht die Erdbeerrolle zu einem leichten und frischen Sommer-Snack.
Zutaten
Für den Biskuit-Teig:
50g Dinkelmehl Type 630
75g Weizenmehl
4 Eier
1EL kaltes Wasser
1 Prise Salz
90g Zucker
Für die Füllung:
1 Zitrone (Saft und Schale)
750 g Erdbeeren
75g Puderzucker
200g Schlagsahne
2 Päckchen Sahnesteif
400g Magerquark
Zubereitung
Für den Biskuit-Boden trennt ihr die Eier. Die Eigelbe kommen in eine kleine Schüssel, die Eiweiße werden in einer großen Schüssel mit einer Prise Salz und einem Esslöffel kaltem Wasser zu steifem Schnee geschlagen.
Lasst nach und nach den Zucker hinein rieseln, bis der Schnee richtig cremig und fest ist. Danach gebt ihr die Eigelbe hinzu und mischt das Ganze vorsichtig durch. Sonst geht euch die Fluffigkeit verloren.
Gebt nun auch langsam die Mehlsorten hinzu und vermengt alles, bis ihr einen glatten Teig habt. Dieser kommt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und wird anschließend bei 200 Grad ca. 12-15 Minuten gebacken.
Ihr könnt schon etwas eher schauen, ob der Teig leicht braun und nicht mehr klebrig ist. Dann könnt ihr ihn aus dem Ofen nehmen und ihn auf ein mit Zucker bestreutes Küchentuch stürzen. Besprenkelt das Backpapier mit Wasser, sodass ihr es leichter vom Teig abziehen könnt. Das Ganze rollt ihr dann von der Breiten Seite mit dem Küchentuch auf und lasst es auskühlen. (Ich habe es natürlich aus Versehen von der schmalen Seite her aufgerollt. Macht aber nichts, da wird die Rolle eben etwas dicker)
Nun ist die Creme dran. Für diese putzt ihr die Erdbeeren und schneidet die Hälfte von ihnen klein, den Rest zerdrückt ihr mit einer Gabel. Anschließend mischt ihr den Puderzucker unter. (Ihr könnt für die zu Zerdrückenden Erdbeeren auch auf die Tiefkühl-Alternative zurückgreifen. Schmeckt genauso gut)
Schlagt nun die Sahne mit dem Sahnesteif. Verrührt danach den Quark mit den zerdrückten Erdbeeren, der Zitronenschale und den Erdbeerstücken und hebt unter dieses Gemisch die Sahne unter.
Rollt die Biskuit-Rolle wieder auf und bestreicht sie mit der Creme. Lasst dabei einen kleinen Rand frei, damit beim Aufrollen nicht alles zu den Seiten heraus quillt. Rollt das Ganze nun wieder mit Hilfe des Küchentuchs auf und tatdaa fertig ist der Lack.
Wenn ihr sofort serviert könnt ihr gleich Verzieren wie ihr wollt: Puderzucker, Schokolade, Mandeln, Streusel, wie ihr wollt.
Ansonsten könnt ihr sie erst einmal in Alufolie einwickeln (Wie eine Döner-Rolle J) und im Kühlschrank lagern. Dadurch erhält sie auch eine gewisse Stabilität.
Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit
Eure Anne
Ein Gedanke zu “Erdbeer-Biskuit-Rolle”